Österreich ist seit jeher für seine Dokumentarfilme bekannt – tatsächlich sind ca. die Hälfte der jährlichen österreichischen Produktionen diesem Genre zuzuordnen. Mit einem solchen Output geht eine unglaubliche inhaltliche Diversität einher und der schweifende Blick bleibt auch des Öfteren an den Vereinigten Staaten hängen. Von der reinen Neugier über persönliche Wurzeln bis hin zu länderübergreifenden Kooperationen bringt die jeweilige Motivation natürlich auch unterschiedliche Fragestellungen und Ergebnisse mit sich.
Die Schaffenden zeigen uns das Land der unbegrenzten Möglichkeiten aus verschiedenen Perspektiven, womit sich gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Fragen mit einem weiteren Horizont denken lassen.
American Wall
R: Thomas Zeller & Christine Lechner, Dokumentarfilm, AT 2022
Die filmische Reise führt entlang der Grenze zwischen den USA und seinem südlichen Nachbarn, Mexiko. Auf US-amerikanischer Seite der Grenzlinie folgend, begegnet diese Bestandsaufnahme hier lebenden und arbeitenden Menschen, die von Abschiebung bedroht sind oder für humanitäre Organisationen Flüchtlingshilfe anbieten und den Bau weiterer Grenzbefestigungen ablehnen. Gleichzeitig sind Bürgerwehren unterwegs, die sich dem Kampf gegen den Drogenhandel verschrieben haben und sich nach einer völlig undurchlässigen Grenze sehnen. Aber auch Unternehmer und Rancher sind im täglichem Alltag mit den Vorgängen an der Grenze konfrontiert. In diesem Spannungsfeld führt der Streifzug von wenig geschützten bis hin zu Hochsicherheitszonen, von unwirtlichen Wüstenstreifen bis in (sub-)urbane Zentren – eine eindrucksvolle, spannende Reise durch den Süden der USA.
American Passages
R: Ruth Beckermann, Dokumentarfilm, AT 2011
Beginn ein Moment des Glücks. We’re free! jubelt ein Afroamerikaner in Harlem, als hätte erst die Wahl Barack Obamas zum Präsidenten hunderte Jahre Sklaverei endgültig beendet. AMERICAN PASSAGES führt in einer assoziativen Reise durch die USA: von desillusionierten Irak-Veteranen über homosexuelle Adoptivväter, schwarze Richterinnen, weiße Partylöwen bis zu einem Zuhälter am Spieltisch eines Casinos in Las Vegas. Ein episches Panorama Amerikas.
Arche Nora
R: Anna Kirst, Dokumentarfilm, AT 2020
In den USA erhalten die Kinder von undokumentierten Einwanderern durch ihre Geburt auf US-amerikanischem Boden die Staatsbürgerschaft. Nora kämpft für tausende dieser Kinder, damit die Familien im Fall einer Abschiebung der Eltern nicht für immer getrennt werden. Sie inszeniert sich dafür in den Medien, vertraut auf ihre Freunde in der republikanischen Partei und stellt all unsere Vorstellungen einer Sozial-Heldin auf den Kopf.